Lifestyle
Mit dem Trimaran Spindrift 2 und Zenith hoch auf dem Meer
Am Morgen früh startete unsere Reise mit dem Zug in Richtung Basel. Das Ziel war die Bretagne im Norden Frankreichs. Für Zenith ging es mit einem Trimaran auf das schöne Meer.
Vollgepackt mit unserem Gepäck am Bahnhof in Basel angekommen, wechselten wir auf den Shuttle Richtung Basel-Mülhausen. Der Chauffeur des Linienbuses hatte das Gaspedal nicht wirklich im Griff – sämtliche Passagiere wurden durchgeschüttelt. Ich dachte mir, wo der wohl den Führerschein gemacht hatte? Am Flughafen angekommen warteten wir auf den Easyjet Flug. Wir hätten einen Schnelleinsteiger-Ticket, was uns später beim Einsteigen in den Jet erklärt wurde. Mit dem posieren und Fotos online stellen, verging die Zeit nach der Zollkontrolle so schnell, dass bereits fast alle Passagiere an Bord waren, als wir kamen. Das Flugzeug ist viel enger als die Jets der Swiss und nicht wirklich angenehm. In Nantes angekommen erwartete uns ein sehr freundlicher Privatchauffeur mit einem tollen Mercedes-Van. Der Chauffeur stellte uns auch gleich ein FreeWifi während der Fahrt zur Verfügung. Die Fahrt von Nantes ans Meer betrug ca. 1,5 Stunden – aber so macht das Fahren Spass. Im Hotel angekommen, konnten wir das kleine Fischerdorf Trinité-Sur-Mer auskundschaften, und haben in einem kleinen Strassenkaffee einen Cappucino genossen. Im Hafen mit den unzähligen Segelschiffen entdeckten wir den Spindrift 2. Wow, der ist Mächtig, so aus der Nähe.
Am nächsten Tag ging es los. Wir bekamen in der grosszügigen Spindrift Racing Lounge das Briefing zum Segelturn. Gute Kleidung ist auf dem Boot wichtig, wenn es regnet, stürmt oder nur windig ist. Angezogen und bereit marschierten wir zum Schnellboot am Steg vor der Lounge. Mit dem Schnellboot ging es zum Spindrift 2 hinaus auf das grosse Meer. Das Segel ist von nahem noch viel höher und das Boot riesig. Auf dem Boot waren 12 Crew-Mitglieder, welche uns auf den Trimaran in Empfang nahmen. Der Mast vom Segel ist 40 Meter hoch. Gigantisch, wenn man direkt am Masten steht. Das Segeln ist alles andere als einfach. Die Crew muss auf einander abgestimmt sein und jeder muss wissen, was er tut. Hier ist echtes Teamwork gefragt. Mein Interesse für das Segeln kam bei den Seemännern gut an – so wurde mir das Steuer übergeben: Ein riesen Lenkrad und ein cooles Gefühl. Mir wurde erklärt, dass ich nach dem Kompass fahren muss und die Geschwindigkeit und der Winkel des Windes im Auge haben sollte. Langsam bekam ich das Gefühl, wie der Trimaran zu lenken war.
Auf dem Trimaran bewegte man sich auf einer Art Netz, ähnlich wie bei einem Trampolin. Durch das Netz sah man immer das Meer unter den Füssen hindurch gleiten. Dies war einmal eine Racing-Erfahrung ohne Motor – einfach nur die Natur geniessen. Ich fühlte mich dabei frei und lebendig. Solche schöne Momente gibt es sicher einige, wenn man mit dem Trimaran die Welt umsegelt. Unter Deck sind die Platzverhältnisse sehr genau berechnet, der Bord-Fotograf zeigte mir seinen Arbeitsplatz unter Deck und wie er jeweils auf Reisen mit der Aussenwelt kommuniziert und die Follower auf die Reisen mitnimmt. Ich fand es spannend, wie diese Crew auf dem Spindrift lebt. Die Crew erzählte uns, das schlimmste sei, dass man zu zwölft auf dem Boot ist und nicht duschen kann. Bei Regen rennen sie auf das Deck, «seifen» sich ein und hoffen, dass es genug lang regnet. Lustig ist nur schon die Vorstellung 😉 Die Familie sieht man in dieser Zeit nur per Whats-up oder Skype, was vielen Mitglieder sehr schwer fällt. Jemand muss immer mit dem Speedboot an Land fahren, um wieder frische Lebensmittel einzukaufen.
Zwei Stunden später kamen wir erschöpft, erholt – alles gleichzeitig – zurück ans Land. Ich hatte Hunger und freute mich auf das Mittagessen. Die lange Rückreise in die Schweiz zurück hatte einige Überraschungen auf Lager. Zuerst startete es mit einem viel zu kleinem PKW, zu viert und alle mit Gepäck. Zudem war es im Auto extrem heiss und dies mussten wir die 1.5 Stunden zurück zum Flughafen durchbeissen. Durch die relativ frühe Rückreise bereits um 14.00 Uhr gab es die erste Wartezeit mit ca. 2 Stunden am Flughafen Nantes. Der erste Flug führte uns nach Paris, auch hier gab es wieder eine längere Wartezeit bis ein Flug von Paris weiter nach Zürich ging. In Zürich freuten wir uns auf ein Taxi, das uns nach Hause bringen sollte – so stellt man es sich vor, bequem direkt am Flughafen einsteigen und etwas dösen bis man nach mehr als einer Stunde Fahrt angekommen ist. Aber leider nein: der Chauffeur sprach kaum Deutsch, wir hatten ein langes Hin-&Her bis er die Ankunftszone fand, zum Glück wusste er wenigstens wohin bzw. wo das Ziel war. Nach kurzer Fahrzeit fing er den Kopf hin und her zu «knacksen» und man sah offensichtlich, dass der Mitten auf der Autobahn zwischen Zürich und Ostschweiz völlig übermüdet war. Uns lief der Angstschweiss den Nacken runter – er war so müde, dass er auch noch sein Seitenfenster während der Fahrt öffnen musste. Erst gegen 02.00 Uhr Morgens sind wir dann zu Hause wieder angekommen. Mein Fazit: Segeln macht Freude und ist eine Freiheit, aber buche in Zukunft meine Taxis immer vor Ort selbst, dass ich sehe, wer mich chauffieren möchte.