Musik
VERO war mit sich und ihrem Leben alles andere als glücklich
Als VERO kürzlich mit «Schlüssel» ihr vielbeachtetes Debüt bei Atlantic Records Germany feierte, berichtete sie davon, wie sie mühelos durch den Alltag gleitet, viel schläft und Smoothies trinkt. Doch das war nicht immer so. Es ist noch gar nicht so lange her, da war VERO mit sich und ihrem Leben alles andere als glücklich. In ihrem neuen Song «Theaterstück» blickt sie auf diese Zeit zurück – und schildert ihren Weg zu der VERO, die sie heute ist.
«Ich hab die Schnauze voll von Heuchlern», stellt sie zu Beginn fest – und meint damit nicht etwa irgendwelche entfernten Bekannten, sondern ihr direktes Umfeld. «Ich kann durch euch alle sehen, ja ihr bringt mir kein Glück / Alles wiederholt sich wie in einem Theaterstück», realisiert VERO, dass sie sich viel zu lange mit den falschen Freunden umgeben hat. Gefangen in ihrem eigenen Kopf, beschliesst sie, ihr Leben radikal zu ändern. Keine einfache Entscheidung und erst kein einfacher Weg, doch er hat sich gelohnt: «Bitch, mir geht’s so gut wie noch nie, darauf könnte ich schwör’n“, kann sie heute von sich sagen, „und das ist alles, was ich will, bald wird mir alles gehör’n».
HIER gehts zum Youtube Video von VERO.
«Der Track ist in einer Zeit entstanden, in der ich mich ziemlich stark mit mir selbst konfrontiert habe und dementsprechend auch mit meiner Umgebung, weil diese mich natürlich spiegelt», kommentiert VERO. «Mir wurde bewusst, dass die Menschen in diesen Kreisen mich nicht glücklich gemacht haben, weil viele von meinen Bekannten damals sehr selbstzerstörerisch gelebt haben und dementsprechend auch mir nichts Gutes gewünscht haben. Dass zu realisieren, hat einen natürlich wütend gemacht, aber dadurch konnte man auch loslassen. Man hat sich gesagt: ‹Fuck it, ich lebe jetzt einfach für mich selbst›, konzentriert sich auf das Interne, die Familie. Und scheisst ein wenig darauf, was irgendjemand anderes von einem denkt. Heute bin ich viel zufriedener mit der Art und Weise wie ich lebe, bin viel bewusster und generell tausendmal glücklicher.»
Über einen hypnotisierenden Beat von Crimebeatz zeigt die 21-Jährige in «Theaterstück», wieso sie zu den grössten neuen Rap-Hoffnungen dieses Landes zählt. Ihre Attitude? Voller Selbstbewusstsein. Ihr Flow? Mühelos und hochgradig süchtig machend. Ihre Texte? Voll Schlagfertigkeit und überraschender Bilder. VERO strahlt Berliner Underground-Attitüde aus – schon bevor sie mit dem Rappen begann, war sie jahrelang als Trap-DJane aktiv –, zugleich schwingt in ihrem gesamten Auftritt ihr kultureller Hintergrund mit: Als Tochter russischer Eltern kam sie in Deutschland zur Welt und wuchs bis zu ihrem sechsten Lebensjahr in Moskau auf, die Mutter eine Opernsängerin, der Vater Produzent und Gitarrist. All das gibt in der Summe eine Mischung, die fesselnder ist als jedes «Theaterstück».