Er stammt aus Albanien, wuchs in London auf und ist als Rapper längst auch in Deutschland eine Grösse: Noizy. Seine Kollaboration mit Zuna & Azet für den Song „Nummer 1“ wurde 2017 Platin-dekoriert, im Frühjahr dieses Jahres folgte die Top-5-Single „Kriminell“, eine erneute Zusammenarbeit des 31-Jährigen mit den beiden Mitgliedern der Dresdner Rap-Crew KMN Gang. Für seine neue Single „Toto“ hat sich Noizy nun mit einer der größten Nummern zusammengetan, die es derzeit im deutschsprachigen Hip-Hop überhaupt gibt: RAF Camora. Der österreichische Producer und MC veröffentlichte im Sommer 2017 sein fünftes Studioalbum „Anthrazit“, das Platz 1 der deutschen Charts eroberte – nach „Hoch 2“ (2013) und dem Platin-Album „Palmen aus Plastik“ mit Bonez MC (2016) bereits seine dritte Pole Position hierzulande.
In „Toto“ nehmen uns Noizy und RAF Camora mit auf einen Ausflug ins verführerische Dunkel der Clubnacht, aus dem es schon nach wenigen Sekunden kein Entkommen mehr gibt. Der Track beginnt mit einem entfernten, diffusen Soundgemisch, wie man es vor dem Betreten des Clubs kennt: noch steht man in der Kassenschlange, noch sind die Tore zum Glück versperrt. Und dann ist man auch schon mittendrin. Treibende Dancehall-Riddims, dräuende Trap-Vibes und atmosphärisch dichte Melodien der französischen Producer Junior à la Prod und Sany San bilden das explosive Gerüst, über das die beiden Künstler ihre gnadenlos guten Flows legen.
Es geht um – na klar, wozu ist man sonst im Club: die Ladys. Beziehungsweise: die eine Lady, denn Noizy und RAF Camora liefern ihre jeweils eigene Version von der perfekten Begegnung. „Slow, slow, slow, dance with me darlin’ / Come party, dance with me darling / Slow, slow, slow, wine fa me, darlin’ / Can I party? Wine fa me, darlin’“, rappt Noizy, der in seinen Zeilen ebenso naht- wie mühelos zwischen Albanisch und Englisch hin- und herwechselt, und RAF Camora stellt fest: „Sie ist materialistisch, sieht nur mein Geld und den black Maserati / Ist für mich okay, denn auch ich will nur Sex / Also halb so dramatisch“. Blicke treffen sich, Körper zucken zum Beat, die Luft brennt – und „she give me toto“. Mehr kann man von einer Nacht nicht erwarten.