Musik
Neue Single «Gone» von Pronto
Erst kürzlich konnte der Ausnahmekönner die bereits fünfte (!) Platinplakette seiner noch jungen Karriere an die Wand seiner Crib in Solothurn nageln. Es wäre kein Wunder, wenn bald die sechste dazu käme: “Gone” ist ein klassischer 419-Banger, irgendwo zwischen hypnotischem Zeitlupen-Trap und vernebeltem Mumble-Soul.
Pronto ist ein Phänomen. Der Mann aus Solothurn im Norden der Schweiz hat zigmillionen Streams gesammelt, die Musikwelt seines Heimatlandes verändert – und einer ganzen Generation ein Gefühl von Identität gegeben. Das alles ohne Mundart-Klischees oder prominente Hilfe, nur mit einem ureigenen Sound zwischen Trap, Afrobeats und Zukunft. 2021 ist er bereit für den nächsten Schritt.
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Plötzlich war da dieses Ding auf YouTube. Ein melodischer Beat. Ein vernebelter Flow zwischen Schwiizerdütsch, Englisch und der universellen Sprache der Trap. Und im Zentrum ein Zwei-Meter-Schlaks mit blondierten Dreads, dem “Next Big Thing” quasi auf die Stirn tätowiert steht. Der Song “Clean” war 2017 ein viraler Monster-Hit aus dem Nix. Quasi über Nacht war Pronto auf dem paneuropäischen Rap-Radar. Vier Jahre später hat dieser Pronto fünfmal Platin an der Wand – und die Musikwelt seines Heimatlandes für immer verändert.
Pronto ist ein Phänomen. Als Musiker ist er no cap einzigartig. Dennoch steht er stellvertretend für eine ganze Generation von Artists, die sich nicht für Grenzen interessiert, sondern lieber gross und global denkt. Bereits sein Major-Debut “Solo di Nero” zeigte die Bandbreite seines Sounds auf, von Trap bis Afrobeats. Mit seiner EP “Volta” ging er noch tiefer an seine Wurzeln. Zwischendrin lieferte er waschechten Dancehall oder sprang auf Remixe mit Trettmann, Mr. Eazi und Guè Pequeno. Dabei ist er immer echt geblieben, demütig, auch ein Mysterium. Er hat sich nie angebiedert wie so viele Spotify-Glücksritter der letzten Jahre. Er hat einfach nur sein Ding gemacht. Das Ergebnis: ein jetzt schon unf***barer Katalog an Hits, die das Hier und Jetzt feiern und nach morgen klingen.
Mit seiner Erscheinung und seiner Attitüde steht der 27-Jährige, der bürgerlich Senyo Mensah heisst, für eine neue Schweiz. Auf die Frage nach seiner Heimat hat er einmal geantwortet: “Mein Vater kommt aus Ghana, meine Mutter aus der Schweiz. Zuhause fühle ich mich, wo ich von meinen Jungs umgeben bin.” Das kann die Weststadt in Solothurn sein, wie er noch immer lebt und mit seinen Jungs von der 419 Finesse Gang chillt – oder überall sonst auf der Welt, wo die Strasse seinen Scheiss fühlt. Seine Musik ist Solo. Aber sie ist auch Accra, Atlanta, London, Kingston, Soweto, Berlin und überall sonst, wo Menschen ein Herz haben und das Leben feiern. Seine Botschaft transportiert sich vor allem über Emotionen und gelebte Inklusion. Issa Vibe. Und alle, die den fühlen, können dazugehören. “Das ist, wie wir leben. Das ist die Message.”
Aktuell arbeitet Pronto wieder an neuer Musik. Wie die klingen wird, verrät er nicht. Vermutlich weiss er es auch nicht. Er war immer ein Mann des Instinkts; einen konkreten Plan für seine Karriere hat er nie verfolgt. Und doch ist er weit gekommen. “Ich habe jahrelang in der Fabrik gearbeitet und für meine Familie gehustlet. Die Musik hat mich da rausgeholt. Das ist das Beste, was mir passieren konnte.” Und nicht nur ihm: Pronto hat einer ganzen Generation ein Gefühl von Identität gegeben, einen Weg aufgezeigt. Ihn selbst hat dieser Weg weit über die Grenzen der Schweiz hinausgeführt. Und ein Ende ist nicht in Sicht. It’s Pronto Season. Und das ist safe eine gute Nachricht.