Im Herzen der US-Provinz, fernab der grossen Metropolen, hat der zweifache Oscar-Preisträger Alexander Payne (The Descendants, About Schmidt) sein neustes Werk Nebraska angesiedelt.
Die melancholische Stimmung der amüsanten wie berührenden Familiengeschichte unterstreicht er durch ausdrucksstarke Bilder in schwarz-weiss. Auch bei der Wahl der Schauspieler hatte Payne ein gutes Händchen: In der Rolle des mürrischen Woody brilliert Bruce Dern (Django Unchained, Monster) und strapaziert dabei so manchen Geduldsfaden. Auch Will Forte (30 Rock, The Watch) überzeugt in seiner Rolle als Woodys gutherziger Sohn David. Beide Darsteller überzeugten auch das National Board of Review und wurden diese Woche als Beste Darsteller ausgezeichnet. Mit June Squibb (About Schmidt, Der Duft der Frauen) als seine genervte Ehefrau Kate und Bob Odenkirk als älterer Sohn Ross sowie Stacy Keach (American History X) in der Rolle von Woodys früherem Freund und Geschäftspartner sind die Nebenrollen ebenfalls ausgezeichnet besetzt.
NEBRASKA
Der Weg ist hier definitiv nicht das Ziel, denn am Ende wartet ein Lottogewinn in Millionenhöhe. Das denkt zumindest der grantige Woody Grant, der sich getäuscht durch einen betrügerischen Werbeprospekt, das vermeintlich grosse Geld persönlich in Lincoln, Nebraska, abholen möchte. Doch die 900 Meilen Strecke von seinem Wohnort zum Ziel seiner Träume kann der Eigenbrötler allein nicht mehr bewältigen. Von seiner Gattin Kate und seinem Sohn Ross ist keine Hilfe zu erwarten: Sie Tragen ihm immer noch seine unrühmliche Vergangenheit nach und würden ihn am liebsten in ein Heim stecken. Schliesslich erklärt sich sein gutmütiger Sohn David dazu bereit, die Fahrt mit seinem Vater anzutreten – auch wenn die beiden schon lange nicht mehr viel miteinander zu tun haben. Bei einem ungeplanten Zwischenstopp in Woodys Geburtsstadt Hawthorne treffen sie auf ihre Verwandtschaft, alte Freunde und auch viele Neider, die sich vor allem für den neu gewonnenen Reichtum des seltenen Gastes interessieren. Der Vater-Sohn-Trip wird so nicht nur zu einer Reise in Woodys Vergangenheit, sondern vielmehr zur Suche nach Respekt und Anerkennung und vor allem nach etwas, wofür es sich lohnt weiterzuleben.
Mit: Bruce Dern, Will Forte, Stacy Keach, Bob Odenkirk, June Squibb
Dauer: 115 Minuten
16. Januar im Kino