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FASHIONPAPER – das Magazin für Fashion, Beauty und Lifestyle

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Beyoncé – Neue CD «B’Day»

Musik

Beyoncé – Neue CD «B’Day»


«Als ich mit dem Album begann, war mir bewusst, dass ich mich als Künstler weiterentwickeln muss», erklärt Beyoncé anlässlich der Veröffentlichung ihres neuen Doppel-Albums «I Am… Sasha Fierce». «Denn auch wenn ich in der Vergangenheit sehr erfolgreich war und das Glück auf meiner Seite hatte, möchte ich dennoch immer neue Herausforderungen suchen, ich will immer noch nervös sein und ich will immer noch begierig auf all die Dinge sein, die meine Karriere aufregend machen.»

Es ist wohl genau diese Einstellung, die dafür sorgt, dass im November 2008 die Welt wieder einmal gespannt einem Beyoncés-Album entgegen fiebert. Ihr letztes Werk liegt mittlerweile mehr als zwei Jahre zurück: «B’Day», dass der US-Superstar zu ihrem 25. Geburtstag am 4. September 2006 veröffentlicht hatte, platzierte sich rund um den Globus an der Spitze der Charts, wurde mit einem Grammy ausgezeichnet und verkaufte sich weltweit mehrere Millionen Mal.

Das Besondere an «I Am… Sasha Fierce»: Mit jeder der beiden CDs des Doppelalbums enthüllt Beyoncé eine andere Seite ihrer Persönlichkeit und ihres Charakters. Damit gibt sie der Welt einen Einblick in den Yin-und-Yang-Balanceact, den die Sängerin, Songschreiberin und Produzentin in ihrer künstlerischen Entwicklung Tag für Tag zu absolvieren hat. Die unterschiedliche Ausrichtung der beiden CDs hat auch musikalische Auswirkungen: Während Beyoncé auf «I Am…» verzugsweise intime Balladen präsentiert, gibt sie das Mikrophon auf der nächsten CD an «Sasha Fierce» weiter, die mit Uptempo-Dancetracks ordentlich aufdreht.

«‹Sasha Fierce› ist mein Alter Ego, das jetzt auch einen Nachnamen hat. Sie übernimmt, wenn es an die Studioarbeit oder auf die Bühne geht. Ich habe sie erschaffen, um meine wahre Person zu schützen. Deshalb handelt jene Hälfte des Albums, die den Titel ‚I Am…› trägt, davon, wer ich wirklich bin, unter dem ganzen Make-Up, wenn die Scheinwerfer ausgehen, neben dem ganzen aufregenden Star-Leben. Sasha Fierce ist die lebenslustige, sinnliche, direkte und glamouröse Seite, die zum Vorschein kommt, wenn ich arbeite oder auf der Bühne stehe. Dieses Doppelalbum erlaubt mir, mehr Risiken einzugehen und mehr aus mir heraus zu gehen – oder besser gesagt, ‚in mich hinein zu gehen› und eine Seite von mir zu zeigen, die normalerweise nur Menschen sehen, die mich gut kennen.»

Auf «I Am…» offenbart die vielfache Grammy-Preisträgerin eine ganze Reihe musikalischer Aspekten und Interessen, die v.a. ihre Fans überraschen dürften. «Meine Einflüsse reichen von Folk über Alternative bis hin zu Songs mit akustischer Gitarre… Sachen, die anders sind, als das, was ich normalerweise singe.» Mit den Stücken, an deren Produktion und Komposition sie immer beteiligt war, vereint sie die besten Elemente aus Pop und Soul, nicht ohne die traditionellen Grenzen beider Genres hier und da zu übertreten. «‹I I Were A Boy› (die erste Single der Albums) ist ein gutes Beispiel», erklärt sie, «es ist kein klassischer R&B-Song. Es ist natürlich sehr schwer, auszubrechen und Neues auszuprobieren, weil die Menschen ganz bestimmte Erwartungen haben. Ich wollte diesmal ganz einfach, dass die Leute Songs mit starken Texten zu hören bekommen, die sie emotional berühren. Ich liebe es, Balladen zu singen, denn ich denke, dass die Musik die Emotionen der Geschichten viel besser transportiert. Der Zusammenhang zwischen Musik und Text wird wesentlich deutlicher, weil man nicht ständig abgelenkt wird. Mir war wichtig, dass die Menschen hören, was ich zu sagen habe.»

Auf «I Am…» arbeitete Beyoncé mit einer ganzen Reihe von Songschreibern und Produzenten zusammen, mit denen sie normalerweise nie in Kontakt gekommen wäre, wie z.B. Produzent Toby Gad bei «If I Were A Boy» und die britische Songwriterin Amanda Ghost bei «Disappear» (das Beyoncé ein «kleines bisschen an die Beatles erinnert»), «Satellites» und «Ave Maria», mit dem Beyoncé die klassische Arie in einer neuen und hochinteressanten musikalischen Umgebung neu «erfindet». «Manchmal gab es Dinge, die ich zum Ausdruck bringen wollte, aber es nicht selber konnte, also lud ich andere Schreiber ein», sagt sie. «Von den Texten her ist es das beste Album, das ich je gemacht habe. Wenn ein Song nichts aussagt und mir persönlich nichts bedeutet, kam er nicht drauf.»

«Sasha Fierce» ist das komplette Gegenteil. «Sie ist die andere Seite von mir. Manchmal will man einfach nicht nachdenken, manchmal will man einfach nur Spaß haben. Sasha Fierce ist ein Partygirl, sie ist bootylicious. Sie ist es, aber ich bin es nicht. Sie ist mein Alter Ego. Letztendlich offenbare ich, wer ich wirklich bin.» Der Lead-Tack auf «Sasha Fierce» ist «Single Ladies (Put A Ring On It)», eine Hymne an die persönliche Selbstbestimmung. «Der Song sagt: ‚Ich war so lange mit dir zusammen, aber du hast dir einfach zu viel Zeit gelassen. Ich weiß, ich sehe heiß aus und du kannst das auch sehen, aber jetzt musst du eben leiden – du hättest mir eben einen Ring an den Finger stecken sollen», erklärt Beyoncé. «Wenn ich mir hochhackige Schuhe anziehe, dann hat das was mit Selbstbewusstsein zu tun, manchmal sogar zuviel davon und dann bekommt man all die Dinge zu hören, die Frauen helfen, sich selbst zu pushen, rauszugehen und sich neu zu orientieren.»

«‹Sasha Fierce› macht Spaß. Da ist z.B. der Uptempo-Song ‚Radio›, der von meiner Kindheit erzählt. Beim ersten Hören klingt es wie ein Feel-Good-Song, aber wenn man auf den Text achtet, dann stellt man fest, dass es ums Erwachsenwerden geht. Bei uns zu Hause war es so, dass ich nicht auf alle Partys ging und nicht alle Sachen gemacht habe, die andere Teenager machen, denn ich war so vernarrt in mein Radio und meine Musik. Ich liebte dieses Radio wirklich sehr und meine Eltern waren glücklich, dass ich mich für etwas Positives interessierte. Auf ‚Sasha Fierce› versuche ich, schnelle Songs zu machen, die Spaß machen, aber gleichzeitig auch etwas mitteilen. Das ist jene Art von Songs, für die ich eigentlich bekannt bin, die ich aber mindestens genauso liebe wie die intimeren Stücke.»

Auf «I Am…» finden sich «If I Were A Boy», «Halo», «Disappear», «Broken Hearted Girl», «Ave Maria» und «Satellites». «Sasha Fierce» enthält «Single Ladies (Put A Ring On It)», «Radio», «Diva», «Sweet Dreams» und «Video Phone». Darüber hinaus ist die Doppel-CD in einer «Deluxe Edition» erhältlich, die neben fünf Bonustracks («Smash Into You», «That’s Why You’re Beatiful», «Hello», «Ego» und «Scared Of Lonely») auch ein umfangreiches Booklet mit zahlreichen neuen Fotos enthält. Alle Songs des neuen Albums wurden von Beyoncé (mit-) geschrieben und produziert. Darüber hinaus finden sich Kenneth «Babyface» Edmonds, Stargate, C. «Tricky» Stewart & Terius «The Dream» Nash, Rodney «DarkChild» Jerkins, Sean «The Pen» Garrett, Solange, Jim Jonsin, Rico Love und Ryan Tedder in den Albumcredits.

Mit ihren beiden bisherigen Longplayern «Dangerously In Love» (2003) und «B’Day» (2006) hatte das Destiny’s-Child-Gründungsmitglied Platz eins bzw. fünf der Media Control Charts erreicht. In den USA konnten sich beide Alben an die Spitze der Billboard-Charts setzen.

Neben ihren musikalischen Aktivitäten stand Beyoncé auch wieder als Schauspielerin vor den Kameras: Vor Kurzem gingen die Dreharbeiten für Darnell James› «Cadillac Records» zu Ende, in der sie Soul-Legende Etta James verkörpert. «Das war für mich vor allem emotionell eine Herausforderung», erklärt sie, «denn Etta hat in ihrem Leben eine Menge Dinge durchmachen müssen, die ich nie erlebt habe. Ich musste mich also tief in den Rolle einarbeiten, damit ich die richtige Performance hinbekomme und ihr gerecht werde. Eine Sache, die sie mich lehrte, war ihre Furchtlosigkeit; sie war immer nur Etta. Sie war sehr mutig und hat sich für niemanden verändert. Sie war eine Queen. Wenn sie nicht gewesen wäre – sie war die erste Afroamerikanerin, deren Songs im Radio gespielt wurden – dann hätte ich nicht die Möglichkeiten, die ich heute habe. Ich denke, es ist meine beste Leistung als Schauspielerin. Die Rolle gab mir auch die Stärke und das Selbstbewusstsein, aus der Bequemlichkeit meinen üblichen Tätigkeitsfeldes auszubrechen.»

 

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