Musik
Badmómzjay x Juju: Die Vereinigung weiblicher Power in der Deutschrap-Szene
Eine einzigartige Konstellation hat die deutsche Musiklandschaft erobert: Badmómzjay und Juju haben ihre künstlerischen Talente vereint und gemeinsam die erste Single «Mh Mh» veröffentlicht. Mit über 1,5 Milliarden Spotify Streams und einer Fülle an Deutschrap-Erfahrung bringen die beiden Platinrapperinnen eine enorme Präsenz in die Szene. Beide haben bereits mehrere Spotify #1-Hits erzielt, und besonders Badmómzjays Track «Keine Tränen» stieg kürzlich erfolgreich in die deutschen AirPlay-Charts ein.
Badmómzjay, mit bürgerlichem Namen Jordan Napieray, hat einen rasanten Aufstieg hinter sich. Mit ihrem markanten feuerroten Haar und einem selbstbewussten Auftreten zieht sie innerhalb kürzester Zeit die Aufmerksamkeit auf sich. Ihre Wurzeln in Brandenburg an der Havel zeugen von eher engstirnigen Verhältnissen, doch die Rapperin hat es geschafft, sich aus diesem Umfeld zu lösen und zu einer inspirierenden Persönlichkeit zu werden. Bereits mit nur dreizehn Jahren stand sie zu ihrer Bisexualität und nutzt ihre Offenheit, um anderen Menschen in ähnlichen Situationen Mut zu machen. Ihr Einfluss auf ihre Fans zeigt, wie wichtig es ist, die eigene Stimme zu nutzen und sich für eine offene Gesellschaft starkzumachen.
In ihrer Entwicklung als Künstlerin liess sich Badmómzjay von diversen Vorbildern inspirieren, darunter starke weibliche Persönlichkeiten wie Saweetie und Nicki Minaj sowie US-Rap-Veteranen wie Dr. Dre, Missy Elliot und Aaliyah. Mit ihren purpurroten Haaren zog sie bereits frühzeitig Follower auf Instagram an und wurde schliesslich von Monet192 eingeladen, an seiner «T’es pas toimême EP» mitzuwirken, was ihren ersten professionellen Song «Papi» markierte. Universal Music wurde schnell auf sie aufmerksam und nahm sie unter Vertrag. Mit ihrer Single «24/7» startete Badmómzjay Ende 2019 ihre erfolgreiche Solokarriere.
Im darauffolgenden Jahr setzte sie ihre Erfolgsgeschichte fort und veröffentlichte beinahe monatlich neue Songs, von denen gleich fünf in den deutschen Single-Charts landeten. Ihre EP «18» fasste ihre ersten musikalischen Schritte zusammen und bestätigte ihre Position als aufstrebende Deutschrap-Künstlerin. Trotz ihrer schnellen Karriereentwicklung liess sich Badmómzjay nicht von negativem Feedback oder Hatern beeindrucken. Sie fokussiert sich lieber auf die Liebe und Unterstützung ihrer Fans und gewann zahlreiche Preise und Auszeichnungen, darunter den Hiphop.de-Award als beste Newcomerin, den New Faces Award und den Titel «Best German Act» bei den MTV Europe Music Awards.
Obwohl sie selbst noch nicht lange volljährig ist, deutet alles darauf hin, dass die Zeit reif ist für ihr erstes Album. Die erste Auskopplung «Badmómz.» fand grossen Anklang und ihre Single «Tu Nicht So» schaffte es sogar auf den FIFA-22-Soundtrack. Mit Songs wie «Checkst Du?!», «Sterne Unterm Dach» und «Hahaha» stimmt sie ihre Fans Schritt für Schritt auf ihr Debütalbum ein. Badmómzjay setzt dabei auf selbstsichere Flows, die von Female Empowerment geprägt sind, aber auch persönliche Themen wie Ängste und schmerzhafte Verluste werden in ihren Songs reflektiert.
Parallel zu Badmómzjay gehört Juju zu den herausragenden Newcomerinnen des Jahres 2019. Geboren als Judith Wessendorf am 20. November 1992, wuchs sie als Tochter eines Marokkaners und einer Deutschen im Berliner Stadtteil Neukölln auf. Bereits in ihrer Kindheit hörte sie Deutschrap, insbesondere Künstler wie Sido, Bushido und Aggro Berlin prägten ihren Musikgeschmack. Mit 14 Jahren entschied sich Juju dazu, selbst zum Mikrofon zu greifen und ihre Leidenschaft für Rap auszuleben. Ihre Jugend beschreibt sie als Zeit mit viel Ausrasten und Gewalt, aber es sei zum Glück nichts «Krasses» passiert.
2010 lernte Juju die Rapperin Nura in einer Bar kennen, und gemeinsam gründeten sie 2014 das Rap-Duo SXTN. Mit provokanten und vulgären Texten spiegelten sie der testosterondominierten Szene den Spiegel vor und erhielten dafür viel Zustimmung und Aufmerksamkeit. Zu ihren bekanntesten Songs zählen «Von Party zu Party» und «Bongzimmer». 2018 trennte sich das Duo «im Guten».
Als Solokünstlerin machte Juju weiter und veröffentlichte 2019 ihr erstes Solo-Album «Bling Bling», das sich 24 Wochen in den deutschen Charts hielt. Besonders hervorzuheben ist ihr Liebeskummer-Song «Vermissen» im Duett mit Henning May von AnnenMayKantereit, der im selben Jahr den Platinstatus erreichte und sie bei den MTV Music Awards 2019 zur «Best German Artist» machte. Sie erhielt zudem die 1-Live-Krone in den Kategorien «Beste Künstlerin» und «Beste Single» (Vermissen).
Juju betrachtet den Machismo und Luxus-Materialismus in der deutschen Rapszene gelassen und ist der Meinung, dass es nicht sinnvoll wäre, den Männern diese Eigenschaften auszutreiben. Gleichzeitig ist sie eine Verfechterin des Feminismus und zeigt, dass man sich auch mal «dumm» verhalten kann, ohne seine feministischen Überzeugungen aufzugeben.
In der Zusammenarbeit von Badmómzjay und Juju treffen zwei beeindruckende Talente aufeinander, die die Deutschrap-Szene mit ihrer Energie und ihrer Offenheit bereichern. «Mh Mh» markiert den Beginn einer vielversprechenden musikalischen Allianz und lässt die Fans gespannt darauf warten, was die Zukunft für diese aussergewöhnlichen Künstlerinnen bereithält.
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