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Miss Schweiz Lauriane Sallin präsentiert ihre Skulptur
Die amtierende Miss Schweiz Lauriane Sallin hat die Eindrücke von ihren Reisen nach Marokko und ihren Begegnungen mit herzkranken Kindern in einer Skulptur verarbeitet und festgehalten. Sie trägt den Namen «L’infini légèreté de la vie» und ist noch bis am 11. September als Teil der Ausstellung «Grands Formats et Installations» von Klaus Fässler und Marianne Dousse in der Ferme Fässler in Belfaux zu bestaunen. Gestern hat Lauriane die Skulptur anlässlich einer Vernissage vorgestellt.
Die Skulptur stellt aus Eisen und Stein einen herzkranken Jungen dar. Sie thematisiert in Kontrasten die Zerbrechlichkeit des Herzens und führt zugleich die Situation im marokkanischen Gesundheitssystem vor Augen. Mit ihrer Arbeit will die Miss Schweiz für die Anliegen kranker Kinder im In- und Ausland sensibilisieren. Einige persönliche Worte von Lauriane zu ihrer Skulptur finden Sie unten folgend.
Informationen zur Ausstellung
Grands Formats et Installations, Ferme Fässler, Ch. du Jordil 12, 1782 Belfaux
Öffnungszeiten:
noch bis am Sonntag, 11. September, täglich geöffnet von 15.00 bis 19.00 Uhr
Persönliche Worte und Beschrieb der Skulptur von Lauriane Sallin
Meine erste Reise und Mission nach Marokko findet im November 2015, kurz nach meiner Wahl zur Miss Schweiz, statt. Begleitet und unterstützt vom Team der Stiftung Corelina und Mitarbeitenden von Terre des hommes tauche ich in die Realität des marokkanischen Gesundheitssystems ein. Bei einer ärztlichen Konsultation treffe ich einen herzkranken Buben. Es ist dem Tode geweiht, denn jede Operation kommt zu spät. Mit ihm und seiner Mutter verweile ich während der Untersuchung. Sein Körper ist von der Krankheit gezeichnet.
Ich konnte diese Begegnung nie vergessen und empfand das Bedürfnis die Emotionen festzuhalten und den Jungen zu würdigen, über seine Geschichte zu sprechen, aber ohne Foto. Wie bezeugt man eine derart harte und traurige Realität? Der Junge stirbt nicht, weil ihn die Wissenschaft nicht retten kann, sondern weil es zu spät ist. Er ist mit einem kleinen, kranken Herz geboren in einem Land, das sich nicht um sein Leiden kümmern kann.
Aus diesem Erlebnis und diesen Gedanken heraus ist diese Skulptur geboren. Sie hat eine Höhe von zirka 1m50cm und besteht aus Eisen und Stein. Ich wollte etwas hartes und solides bauen, um einen Kontrast zur Zerbrechlichkeit des Jungen herzustellen. Das Metall gibt der Skulptur etwas roboterhaftes, womit ich die Ideen von René Descartes aufgreife und zugleich eine Kritik übe: Ein Kind ist keine Maschine, sondern ein menschliches Wesen. Auf dem metallenen Sockel steht eine 10cm kleine Person, die einen herzförmigen Stein in die Höhe streckt und die grosse Figur trägt. Die Skulptur widerspricht der keuschen Meinung, dass alles im Gleichgewicht sei. Sie scheint auf dem Wasser zu schwimmen – eine Antithese, welche die Absurdität der Situation aufgreift: Es existiert die Technik, um ein Kind zu retten, aber nicht das System.
Photo Credit: ©Marie Pichonnaz – Photography