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Die Faszination der Veränderung: Yves Netzhammer im Kunstmuseum Solothurn

Photo: zVg Kunstmuseum Solothurn, David Aebi

Lifestyle

Die Faszination der Veränderung: Yves Netzhammer im Kunstmuseum Solothurn

Die Welt, so vielfältig und schön, könnte einen Raum des gemeinsamen Verstehens und der Liebe schaffen. In der Zeit vom 21. Januar bis zum 12. Mai 2024 öffnet das Kunstmuseum Solothurn seine Türen, um Besucher in die künstlerische Welt von Yves Netzhammer (*1970) zu entführen. In dieser beeindruckenden Einzelausstellung wird das gesamte Parterre des Museums zu einem weissen Zeichenblock, auf dem sich das narrative Werk des Künstlers entfaltet.

Yves Netzhammer, international bekannt für seine unverwechselbare Bildsprache, knüpft in Solothurn an die Tradition der Zeichnung an. Die Ausstellung führt die Besucher durch verschiedene Räume, in denen sich mittels unterschiedlicher Motive und Medien ein fortlaufendes Narrativ entfaltet. Im Fokus stehen dabei Wandzeichnungen, die das Setting für multimediale Installationen bilden und schliesslich im dramatischen Finale zu einer raumfüllenden Panoramadarstellung werden.

Die Bildsprache von Netzhammer ist geprägt von Metamorphosen und Surrealismus. In animierten Zeichnungsfilmen entfaltet die Linie ihr unerschöpfliches Potential, indem sie sich immer wieder neu transformiert. Ein iPhone entspringt einer Brotscheibe, der menschliche Körper wird zum tierischen Wesen, und zärtliche Umarmungen werden zu schmerzhaften Verwicklungen. Die Reduktion auf das Wesentliche verstärkt die Wirkungskraft der Figuren, die zu idealen Stellvertretern für unterschiedlichste Betrachter werden.

Die Ausstellung gliedert sich in sieben Räume, die poetische Kapitel repräsentieren. Angefangen mit «Blätter sind Fragen der Luft» öffnet sich ein assoziatives Bildernetz, in dem der Künstler eine Brücke zwischen Bild, Körper, Raum und Vorstellungskraft schlägt. Hier entsteht ein sinnlicher und gedanklicher Dialog, der den Besucher in den Bann zieht.

Yves Netzhammer, geboren 1970 in Schaffhausen und heute in Zürich lebend, hat sich mit seiner unverwechselbaren Bildsprache einen internationalen Namen gemacht. Er studierte Visuelle Gestaltung an der ZHdK (Zürcher Hochschule der Künste) und begann ab 1998 eine rege Ausstellungstätigkeit im In- und Ausland. Neben Einzelausstellungen in renommierten Institutionen wie dem Frankfurter Kunstverein, dem SFMOMA San Francisco und der Venedig Biennale, zeigt Netzhammer auch seine Werke in Gruppenausstellungen weltweit.

Seine Kunst reflektiert nicht nur über kunsthistorische Gattungen, sondern auch über sich wandelnde kollektive und individuelle Identitäten. In einer Welt, die von Bildern regiert wird, testet der Künstler die Sprach(un)fähigkeit der Bilder und stellt Fragen nach Liebe, Gewalt, Alltag und Magie in der Beziehung von Menschen, Natur und Technologie.

Die Linie von Netzhammer befindet sich in stetem Wandel, gleichzeitig Verbindungselement und schmaler Grat. Seine Werke schärfen unsere Sinne für komplexe Übersetzungsmanöver zwischen unterschiedlichen Bildtechnologien und räumlichen Dimensionen. Der Künstler vermittelt zwischen körperlichen und virtuellen Realitäten, äußeren und inneren Welten, individuellen und gemeinschaftlichen Werten.

Yves Netzhammer, der 2024 mit seinem ersten Langfilm Premiere feiert, ist nicht nur ein Künstler, sondern auch ein Denker, der uns dazu anregt, die Ambivalenz und Widersprüchlichkeit der Welt zu ertragen. Seine Werke sind nicht frei von Konflikten, aber grundlegend getragen von Empathie. In der Schlussbetrachtung seiner Kunst wird uns klar: Die Welt ist schön und so verschieden, dass wir uns alle lieben müssten.

In seiner Karriere erhielt Yves Netzhammer mehrere namhafte Auszeichnungen, darunter den Manor Kunstpreis Schaffhausen und den Eidgenössischen Preis für freie Kunst. Mit Weltpremieren und Ausstellungen in führenden Museen weltweit hat er sich einen Platz unter den bedeutendsten Schweizer Künstlern seiner Generation gesichert.

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