Fashion
PKZ spannt mit der Zürcher Hochschule der Künste ZHdK zusammen
Anlässlich des 140-Jahr-Jubiläums spannt das Schweizer Modehaus PKZ mit der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) zusammen. Die Studierenden aus dem Departement Design der ZHdK entwerfen analoge und digitale Werbekampagnen, die am 24. und 25. September in Zürich an der öffentlichen Ausstellung «ZHdK X PKZ» gezeigt werden. Die Gewinnerentwürfe werden von PKZ diesen Herbst und im Frühjahr 2022 umgesetzt. Jeweils ein Plakat pro Team wird in die Sammlung des Museums für Gestaltung aufgenommen.
Mit der Zusammenarbeit wird eine Brücke von der Vergangenheit in die Zukunft geschlagen: Seit der Gründung des Modehauses im Jahr 1881 gestalteten die grössten Grafikkünstler ihrer Zeit Plakate für PKZ. Die Entwürfe hängen heute im Museum of Modern Art in New York, an Auktionen erzielen die Sammlerstücke von Emil Cardinaux oder Ludwig Hohlwein Höchstpreise. Auch im Zürcher Museum für Gestaltung, welches zur ZHdK gehört, sind die historischen Plakate zu sehen. Jetzt bekommen sie Konkurrenz aus den eigenen Reihen: PKZ hat fünf Teams aus den Fachrichtungen «Visual Communication» und «Trends & Identity» damit beauftragt, analoge und digitale Werbekampagnen zu entwerfen. Die Studierenden erhielten bei der Gestaltung Carte blanche. «Es ist faszinierend zu sehen, aus welchen Blickwinkeln eine junge Generation von Designerinnen und Designern PKZ sieht und die Geschichte des Unternehmens für die Zukunft interpretiert», sagt PKZ-CEO Manuela Beer. Prof. Katharina Tietze, Leiterin der Fachrichtung «Trends & Identity» fügt an: «Die Kooperation mit PKZ ermöglicht den Studierenden, sich einem spannenden, gestalterischen Auftrag aus der späteren beruflichen Realität zu stellen. Begleitet von Dozierenden und ermutigt durch PKZ haben sie den Spielraum für eine neue visuelle Interpretation in verschiedenen Medien genutzt.» Jeweils ein Plakat pro Team wird in die Sammlung des Museums für Gestaltung aufgenommen. Die Gewinner-Sujets werden diesen Herbst und im Frühjahr 2022 als Kampagne umgesetzt. Zusätzlich ist ein Limited-Edition-T-Shirt erhältlich. Am 24. und 25. September präsentiert PKZ die Entwürfe in der öffentlichen Ausstellung «ZHdK X PKZ» im Loft (5. Stock) an der Bahnhofstrasse 88, über den Dächern von Zürich. Der Eintritt ist frei. Die Entwürfe der fünf Teams zeichnen sich durch ihre individuelle Herangehensweise aus:
Der Entwurf vom Team 1
Die Bewegungen während des Tragens einfangen und einen neuen Blick(winkel) auf Kleidung werfen – darum geht es Sophie Bäumlin, Milena Küpfer und Jana Lüthi. Durch die extremen Posen entsteht eine fast abstrakte Beziehung zwischen Mensch und Kleidung, die sich gegenseitig formen. Fünf Statement-Pieces setzen sich zu einer farbkräftigen Capsule Collection zusammen. Diese steht für Nachhaltigkeit und ist eine Absage an Gender-Klischees, da die Stücke sowohl Frauen wie Männer kleiden. Die einzelnen Bilder können wie in einem Kaleidoskop gespiegelt und neu zusammengesetzt werden.
Der Entwurf vom Team 2
Die Werte des Schweizer Traditionshauses zeitgenössisch übersetzen: Für ihre Herangehensweise entschieden sich Alice Bayer, Imma Caretta, Noëmi Leonhardt und Chanel Liang für ein ScanVerfahren. Die Technologie durchleuchtet die Kleidungsstücke und Accessoires, der Fokus liegt auf dem Handwerk und den hochwertigen Materialien. Durch die Auswahl der Stücke wird PKZs Kernkompetenz, Kundinnen und Kunden von Kopf bis Fuss einzukleiden, herausgestellt. Mit dem bewussten Verzicht auf Models sagt sich die Kampagne von gängigen Schönheitsidealen los und wirbt für mehr Inklusion in der Mode.
Der Entwurf vom Team 3
Als Vorlage dienten Webeplakate von Charles Kuhn aus dem Jahr 1937. Valerie Imhof, Silvan Koller und Alexander Meyer übertrugen das Sujet eines «herrenlosen» Anzugs in eine moderne, unkonventionelle Kampagne. Die Kleidung wird ohne Model gezeigt. Unabhängig vom Geschlecht sollen sich viele Menschen mit den Outfits identifizieren, es entsteht ein Freiraum an Identifikationsmöglichkeiten. Die Kleidung wird in einer urbanen Umgebung inszeniert und spricht für sich. Das Logo von PKZ wurde ebenfalls adaptiert und ist eine Kombination aus dem historischen und dem heutigen.
Der Entwurf vom Team 4
Beständigkeit und Qualität – um diese beiden Attribute haben Linda Bachmann, Gianluca Fluetsch und Alexandra Li ihr Konzept «PKZ zieht an» aufgebaut. Die Einkaufstaschen mit dem Logo wurden an zwei symbolträchtigen Zürcher Statuen in Szene gesetzt, die genau wie das Modehaus zur Historie der Stadt gehören. In der Hand von Ganymed, eine Ikone der gleichgeschlechtlichen Liebe, und am Arm der Schreitenden Frau, die für Selbstbewusstsein steht, werden die Einkaufstaschen zum Eyecatcher. Die Kampagne wurde nachts inszeniert, wenn viele junge Menschen unterwegs sind. Das Blitzlicht dient als zusätzlicher Hingucker.
Der Entwurf vom Team 5
In der Kampagne von Céline Hess, Loana Lenz und Nicolai Jaron Kager findet sich das Logo von PKZ in Form von Stickern, Gelnägeln und einer Haarrasur wieder und wird eins mit der Fotografie. Das Setting: eine Party daheim, sobald die Eltern aus dem Haus sind. Jedes Bild erzählt einen Teil der wilden Partynacht und wirkt, als sei es aus der Situation heraus entstanden. Automatisch verbinden die Betrachtenden die Sujets mit eigenen Erlebnissen, es entsteht eine emotionale Verbindung. Es wird eine selbstbewusste, kreative, Generation angesprochen, die zwischen Punk und Stil mäandert.
Das Projekt wurde von Seiten der ZHdK von folgenden Dozierenden betreut: Prof. Katharina Tietze, Leitung Fachrichtung Trends & Identity; Jonas Voegeli, Leitung BA-Vertiefung Visual Communication, Dozent Editorial Design; Hansruedi Roher, Dozent Fotografie; Samuel Weidmann, Lehrbeauftragter Digital Publishing & Animation; Rebecca Morganti-Pfaffhauser, Leitung Cooperation Lab, Dozentin Bild & Text