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FASHIONPAPER – das Magazin für Fashion, Beauty und Lifestyle

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LML Studio ist Ready-to-Wear mit Couture-Charakter

Photo: zVg LML Studio, Lina Grün

Fashion

LML Studio ist Ready-to-Wear mit Couture-Charakter

Noch als Modedesign-Student am Londoner Central Saint-Martins College, wurde Lucas Meyer-Leclère von Karl Lagerfeld engagiert, um für Chanel Stoffe zu designen. Als Head of Textile Accessoires für Jimmy Choo pendelte der gebürtige Franzose zuletzt zwischen London und Mailand hin und her, bevor er 2018 sein eigenes Label in Berlin gründete.

LML Studio wurde aus dem Wunsch heraus geboren, die Schönheit der Handwerkskönnen, welche in jedem Look verborgen ist, zu enthüllen. So ähneln die LML-Studio-Looks eher tragbaren Kunstwerken als “nur” Mode. Jeder Look ist frei von Geschlecht und Größe und komplett per Hand gefertigt. Es treffen CoutureKnow-How auf Nachhaltigkeit, denn neben dem Einsatz re- oder upcycelter Materialien sind Lucas MeyerLeclères Kollektionen nur auf Bestellung oder in streng limitierter Auflage erhältlich.

Als Wunderkind wurde Lucas Meyer-Leclère bereits betitelt. Keine Frage, seine Kollektion für Herbst/ Winter 2023 gehört zu einer der beeindruckendsten dieser Saison. Seine Ready-to-Wear hat Couture-Charakter und alle Looks sind meist so aufwändig gearbeitet, dass sie mehr tragbaren Kunstwerken ähneln. Aus einem besonderen Wunsch heraus entstanden seine über 30 Looks für die kommende Saison. Mit ihnen möchte der Designer die Schneidertradition in Berlin betonen und stärken. Ebenso ständige Inspirationsquelle des Designers und wichtiger Bestandteil der LML-Studio-DNA sind Marlene Dietrich und David Bowie und deren über ihren Tod hinweg andauernde Präsenz in Berlin.

Genauso mutig, progressiv, überraschend und eigenwillig wie die Charaktere und Stile der Legenden sind auch seine Entwürfe für die kommende Saison: Etwa nutzte er seine eigenen Leinwandgemälde, die bereits in seiner “faces to faces”-Ausstellung in der Galerie Molitor zu sehen waren. Eines ziert nun eine Wendejacke aus Seidenviskose. Hinzu kommt ein leichter, kragenloser Blazer aus Wolle und Seide, der mit einem gehäkelten Mohairgürtel zusammengehalten und zu einer vorderseitig offenen Hose gestylt wird. Ein ärmelloser Mantel, gefertigt aus verschiedenfarbigen Patches, ist verziert mit handgeknüpften und -bemalten Seidenzöpfen. Ein Lieblingslook des Designers ist ein handgestrickter Blazer aus recyceltem Polyester über einer maßgeschneiderten, schwarz glänzenden Jacquardhose und zu handbemalten Schuhen.

Alle seine Entwürfe sind Einzelstücke oder nur sehr limitiert erhältlich, sie sind für jedes Geschlecht und Körperform gedacht und entstehen per Hand in seinem Atelier in Berlin. Damit sind nicht nur die Silhouetten gemeint, sondern entwickelt der gebürtige Franzose auch viele seiner Materialien selbst. Stoffe werden von ihm per Hand verziert und bemalt, zum Einsatz kommen ausschließlich recyclete Garne. In Zusammenarbeit mit Textildesignerin Joy Weinberger entwarf er für Herbst/Winter 2023 ebenso alle gewebten Stoffe selbst. Während der Berlin Fashion Week und im Rahmen von Berlin Contemporary präsentierte Lucas MeyerLeclère seine Kollektion in der St. Marienkirche am Alexanderplatz. Bewusst durchbricht er das typische Tempo und die Choreographie einer klassischen Modenschau, lässt seine Models zwischen Kerzenleuchtern innehalten, um Gästen die Möglichkeit zu geben, seine Entwürfe in Ruhe zu betrachten. Begleitet wurde die LML-Studio-Show von einem Organisten, der historische und zeitgenössische Werke spielte.

www.instagram.com/_lmlstudio_/

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