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FASHIONPAPER – das Magazin für Fashion, Beauty und Lifestyle

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Der Trachten-Guide von Lena Hoschek

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Der Trachten-Guide von Lena Hoschek

Die österreichische Kleidermacherin Lena Hoschek steht seit Beginn ihres Schaffens für die behutsame Weiterentwicklung von Tracht unter der Prämisse, stets die pure Weiblichkeit zu zelebrieren. In einer Zeit, in der die Welt der Mode ständig im Wandel ist und Trends scheinbar im Sekundentakt wechseln, setzt Lena Hoschek auf etwas, das von zeitloser Eleganz und kulturellem Reichtum geprägt ist: die Tracht.

Lena Hoschek ist nicht nur eine detailverliebte Kreative, sondern auch eine entschlusskräftige Unternehmerin und zweifache Mutter von Johann und Apollonia. Doch darüber hinaus ist sie eine Frau, die österreichische Traditionen liebt und pflegt. Lebendiges Brauchtum und ehrliche Heimatverbundenheit zählen zu ihren Grundfesten. Immer wenn ihre Zeit es erlaubt, sucht sie ihre Lieblingsplätze in der Natur auf, um Kraft zu tanken und sich ihrer starken Wurzeln bewusst zu werden. Das alljährliche Sträusse binden mit den Döllacher Trachtenfrauen ist ein lieb gewonnener Fixpunkt in ihrem Leben, bei dem sie laut und stark in der Gegenwart lebt, aber immer mit der Ästhetik vergangener Dekaden kombiniert.

Die Trachtenkollektionen von Lena Hoschek sprechen wie die Designerin selbst eine unverkennbare Sprache: zarte sowie starke Muster, feminine Schnitte, die Statements zeigen und der Trägerin eine smarte, aber auch verspielte Attitude verleihen. Die Verwendung feinster Stoffe, die in liebevoller Handarbeit verarbeitet werden, zeugt von ihrer Hingabe zur Perfektion.

Frage 1: Lena, welche Trachtentrends dürfen wir in diesem Herbst auf keinen Fall auslassen?
«Ich folge bewusst keinen Trends, sondern setze bei meinen Designs immer auf langlebige Beständigkeit. Meine Stücke gewinnen mit den Jahren an Persönlichkeit und sollen über Generationen weitergegeben werden. Mir ist es sehr wichtig, dass alte Handwerkskunst erhalten bleibt. Daher werden unsere Dirndl auch alle von Hand verarbeitet. Das sind traumhafte Trachtenstücke, die, wenn man sie pfleglich behandelt, ewig getragen werden können. Ich kann nur von Herzen empfehlen, lieber einmalig eine höhere Summe in ein hochwertiges Dirndl zu investieren, als sich jedes Jahr ein billig verarbeitetes, «modisches» Wiesn-Dirndl zu kaufen. Die Qualität der Handarbeit hat ihren Wert und ist beim Tragen auch über Jahre hinweg spürbar.»

Frage 2: Mit welchem Dirndl schafft es eine Frau garantiert alle Blicke auf sich zu ziehen?
«Das Wichtigste ist, dass ein Dirndl gut sitzt. Nur so kann es die Vorzüge von uns Frauen optimal zur Geltung bringen. Das Mieder des Dirndls soll eng anliegen, um ein tolles Dekolleté zu zaubern. Hochwertige Dirndl haben immer so viel Stoff in Reserve, dass sie sich auch problemlos anpassen lassen, wenn sich die Figur über die Jahre etwas verändert hat.»

Frage 3: Rechts, links oder hinten? Wo trägst du deine Dirndlschleife?
«Ich stehe für Traditionen und binde mein Dirndl grundsätzlich hinten in der Mitte. Diese ur-historische Bindeform hat in der Steiermark ihren festen Platz und ist dort üblich – unabhängig davon, ob man vergeben, unverheiratet oder verwitwet ist. Sie sieht meiner Meinung nach auch einfach schöner aus. Die Schleife unterteilt hinten mittig Rücken und schwingenden Rock und schafft dadurch eine schlankere Silhouette. Wichtig ist auch, dass die Schleife nicht schlampig, sondern mit Sorgfalt gleichmässig gebunden wird.»

Frage 4: Was soll ich tun, wenn ich mich in einem Dirndl nicht wohl fühle und trotzdem auf ein Trachtenfest gehen möchte?
«Ich bin der Meinung, dass wirklich jeder Frau ein Dirndl steht. Vivienne Westwood meinte nicht ohne Grund: ‹Würde jede Frau ein Dirndl tragen, gäbe es keine Hässlichkeit mehr auf der Welt.› Es gibt alternativ aber auch wunderschöne Trachtenkleider, die ich in unserem Atelier entwerfe. Ich liebe es, mit kunstvollen Bändern zu arbeiten, die sich auch auf meinen Traditionskleidern finden. Und ein Bänderrock in Kombination mit zarter Bluse oder kuscheligem Strick sieht auch immer sehr fesch aus.»

Frage 5: Was war deine Inspiration für deine aktuelle Herbst/Winter Tradition-Kollektion?
«Ein Grossteil der Kollektion ist gothic-inspiriert. Ich liebe es, wenn die Nebelschwaden im Herbst über den Wiesen liegen und sich erst langsam lichten – das versprüht eine ganz besondere Mystik, die ich in der Kollektion spürbar machen wollte. Auch die Farben eines herbstlichen Blätterwaldes haben mich inspiriert. Daher finden sich bei uns im Herbst/Winter kräftige, warme Farbtöne wie sattes Mokka, dunkles Bordeaux und eine Vielzahl an Grüntönen in Kombination mit Nachtschwarz. Ich mag das Styling dieses Jahr sehr gothic zu den dramatischeren Looks in schwarz und petrol, dafür ganz natürlich und mit Britchic kombiniert die Tageslooks.»

Lena Hoschek bleibt ihrer Leidenschaft für Trachten und ihrer Liebe zur Tradition treu. Ihre Designs und ihr Engagement für Handwerkskunst sind eine Hommage an die zeitlose Schönheit der Tracht, die in der heutigen schnelllebigen Modewelt einen ganz besonderen Platz einnimmt.

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