Lifestyle
Die Schweiz auf dem Camping-Highway: Wohnmobile erobern das Land
Die Schweiz hat sich in den letzten Jahren zu einer wahren Camping-Nation entwickelt, wie eine detaillierte Analyse von AutoScout24 zeigt. Die Liebe der Schweizer zum Campen auf vier Rädern ist unübersehbar, mit 99 Wohnmobilen pro 10.000 Einwohner hat die Schweiz im DACH-Ranking die Nase vorn. Diese Leidenschaft spiegelt sich nicht nur in der steigenden Anzahl von Campingfahrzeugen auf den Strassen wider, sondern auch in der gestiegenen Nachfrage nach diesen Fahrzeugen auf dem Online-Marktplatz für Neuwagen und Occasionen.
Laut den Daten von AutoScout24 gab es im ersten Halbjahr 2020 etwa 5.940 inserierte Campingfahrzeuge. Innerhalb von nur drei Jahren stieg dieses Angebot um bemerkenswerte 44 % auf rund 8.560 verschiedene Fahrzeuge im ersten Halbjahr 2023. Die Suche nach dem perfekten Campingfahrzeug kann dabei durchaus eine Herausforderung sein, da die Präferenzen der Menschen so individuell wie die Auswahl an Fahrzeugen sind. Die Analyse von AutoScout24 hebt jedoch hervor, dass «Bullis» – also kompakte Busse mit Campingausstattung – besonders begehrt sind. Hier führt der VW T6, gefolgt vom Mercedes-Benz Marco Polo, dem VW T5 und dem Fiat Ducato die Suchanfragen an.
Der Trend zum Campen in der Schweiz bleibt stark, und die Zahlen bestätigen dies eindrucksvoll. Im Jahr 2022 verzeichnete das Land über 3,2 Millionen Logiernächte von Inländer auf Campingplätzen – ein Anstieg von 28 % im Vergleich zu 2019. Der Technische Club der Schweiz (TCS) erkennt Camping als einen langfristigen Trend an. Massimo Gonnella, Mediensprecher des TCS, betont, dass sich die Buchungsgewohnheiten der Menschen seit der Pandemie verändert haben, wobei die Campingplätze bereits frühzeitig ausgebucht sind. Der TCS plant sogar den Ausbau seines eigenen Campingplatz-Angebots mit Projekten in verschiedenen Regionen des Landes.
Interessanterweise führen ländliche Kantone das Schweizer Kantonsranking nach Wohnmobildichte an. Obwalden, Nidwalden und Appenzell Ausserrhoden bilden die Spitze, während städtische Kantone wie Basel-Stadt und Genf am Ende der Liste stehen. Diese Verteilung zeigt, dass das Bedürfnis nach Freiheit und Natur in der Schweizer Bevölkerung stark verankert ist.
Jedoch ist der Traum vom eigenen Campingfahrzeug nicht immer leicht zu realisieren, vor allem in finanzieller Hinsicht. Die Preise für Campingfahrzeuge sind in den letzten Jahren gestiegen, besonders während der Corona-Pandemie, als die Nachfrage ihren Höhepunkt erreichte. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2020 sind Preisanstiege von bis zu 27 % bei Alkoven, Kastenwagen und Wohnwagen zu verzeichnen. Maurice Acker, Director Business Customers bei AutoScout24, vermutet sogar eine mögliche Preiskorrektur in den kommenden Quartalen.
Alles in allem zeigt die Entwicklung in der Schweiz klar, dass das Campen auf vier Rädern eine bedeutende und anhaltende Freizeitaktivität geworden ist. Die steigende Anzahl von Wohnmobilen, die Präferenz für kompakte «Bullis» und die Bereitschaft, in diese Art von Freiheit zu investieren, bestätigen, dass der Campingtrend in der Schweiz weiterhin an Fahrt gewinnt.
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